Die Städte Bad Oeynhausen und Löhne planen auf einer Länge von ca. 5 km eine naturnahe und hochwassersichere Umgestaltung der Unteren Werre einschließlich dem Rückbau einer Wehranlage. Das Gewässerprofil soll erheblich verbreitert werden und die Gewässersohle im derzeitigen Rückstaubereich aufgehöht werden. Die Gesamtmaßnahme gliedert sich in zwei Umsetzungsschritte.
Im Rahmen des 1. Umsetzungsschritts werden ca. 140.000 m³ Boden entnommen. Der Boden soll weitestgehend einer Verwertung zugeführt werden. Es ist geplant den anfallenden Oberboden zur Bodenverbesserung auf landwirtschaftlich genutzte Flächen aufzubringen. Der mineralische Unterboden (Auenlehm und quartäre Sande/Kiese) soll zur Schaffung von ökologisch wertvollen Flachwasserzonen in Abgrabungsgewässern Verwendung finden.
Zur Prüfung der o. g. Verwertungswege wurden im Vorfeld der Baumaßnahme umfangreiche Bodenuntersuchungen durchgeführt. Insgesamt wurden aus ca. 50 Untergrundaufschlüssen (Baggerschürfe und Handbohrungen) ca. 30 Bodenproben auf die Vorsorgewerte der Bundes-Bodenschutz und Altlastenverordnung (BBodSchV) und den Parameterkatalog der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) untersucht. Nach den Ergebnissen dieser Untersuchungen steht ein Großteil des anfallenden Bodens grundsätzlich für eine hochwertige Verwertung zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wurden für eine mögliche Aufbringung auf landwirtschaftliche Nutzflächen unter Berücksichtigung relevanter Ausschlusskriterien (Wasser- und Naturschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete usw.) geeignete Flächen identifiziert.
Aktuell werden die Verwertungswege in einem laufenden Prozess mit den Beteiligten (Auftraggeber, zuständige Fachbehörden der beteiligten Städte und Kreise, Bezirksregierung, Landwirten usw.) abgestimmt.
Im Frühling und Herbst 2022 wurden im Bereich der Karbachmündung bereits ca. 13.000 m³ Boden entnommen. Hiervon wurden ca. 7.000 m³ einer hochwertigen Vewertung zugeführt (Auftrag auf landwirtschaftliche Nutzflächen, Deichbau, Geländeaufhöhung eines Industriegrundstücks). Ca. 5.000 m³ wurden zur Aufhöhung der Gewässersohle genutzt. Aufgrund vergleichsweise geringfügiger Belastungen wurden ca. 1.000 m³ Aushubmaterial ordnungsgemäß entsorgt.